Die Unschärfe schwindet
Eine Zwischenbilanz - Ausgabe 15

Über Kurs, Kompass und die Notwendigkeit ordnungspolitischer Klarheit
Seit dem Start dieser Reihe ist manches deutlicher geworden – nicht, weil sich die Lage verbessert hätte, sondern weil die Unschärfe schwindet.
Die wirtschaftspolitische Debatte ist geprägt von Moral, Proklamation und zunehmend symbolischem Regieren. Doch Unternehmen, Kapital, Arbeitsplätze und Wachstum folgen keinen Narrativen. Sie folgen Bedingungen.
In 14 Ausgaben ist beschrieben worden, was oft fehlt:
- Maß, Richtung, Konsequenz.
- Wir haben gefragt, was Prinzipien kosten – und was passiert, wenn sie fehlen.
- Wir haben gezeigt, dass Zukunft kein Gefühl ist, sondern eine Rechenaufgabe.
- Und dass Wohlstand nicht entsteht, weil er gewünscht wird, sondern weil jemand haftet.
- Der Markt wurde als Korrektiv beschrieben – nicht perfekt, aber unbestechlich.
- Der Staat als notwendiger Rahmengeber – aber ungeeignet als Unternehmer.
- Die Ordnungspolitik nicht als Dogma, sondern als Voraussetzung für Freiheit.
Wir wünschen uns nicht weniger Politik, sondern eine bessere.
Wir wünschen uns nicht Deregulierung um jeden Preis, sondern strukturelle Verlässlichkeit.
Wir wünschen und nicht weniger Staat, sondern einen Staat, der Maß hält und Maß setzt.
Die Serie wird fortgesetzt. Denn die vielleicht wichtigste Frage bleibt unbeantwortet: Wie sichern wir die Voraussetzungen für Leistung, Eigentum und Verantwortung, wenn diese Begriffe zunehmend umgedeutet werden?
Bilanzsatz:
Ordnung ist nicht Ideologie, sondern Infrastruktur.
Wer sie schwächt, verliert mehr als Standortvorteile.
Er riskiert die Grundlage seiner Versprechen.