
Tipp Nr. 1 - Stellen Sie sicher, dass Ihr Lebenslauf stimmt!
Dafür müssen Sie keinen professionellen Lebenslaufschreiber beauftragen, denn im Internet finden sich Muster und kostenlose Vorlagen zuhauf. Das eigentliche Problem ist nicht die Form, sondern der Inhalt: „Wer bin ich? Welche Erfahrungen zeichnen mich aus? Was waren meine größten beruflichen Erfolge? Worauf bin ich stolz?“ Die Auseinandersetzung mit sich selbst (lies: Aus-ein-ander-setzung), diese positive Selbstwahrnehmung kann mit Disziplin vorgenommen, eine großartige Übung sein. Zumindest werden Sie auf eine Vielzahl von Fragen vorbereitet, die auf Sie im nächsten Vorstellungsgespräch warten.
Chronologische Lebensläufe werden nach wie vor bevorzugt und sollten Ihre Leistungen nachvollziehbar hervorheben. Schicken Sie darum Ihren fertigen Lebenslauf an einige Personen aus Ihrem Umfeld und bitten Sie um Rückmeldung, bevor Sie Ihre Bewerbung angehen. Und natürlich sollten Sie, wenn Sie sich bei der Erstellung Ihres neuen Lebenslaufs haben helfen lassen, sich auf Ihre eigenen Leistungen konzentrieren und den Inhalt genau kennen.
Tipp Nr. 2 - Denken Sie digital!
Neuerdings kommt im Bewerbungsprozess auch Künstliche Intelligenz (KI) zum Einsatz. Wenn Sie sich direkt auf eine Stelle bewerben, können Sie vorgehen, wie Sie es aus der Vergangenheit kennen. Wenn Sie sich über ein Webportal oder eine andere Form der elektronischen Ausschreibung bewerben, müssen Sie aber Ihren Ansatz ändern!
Achten Sie darauf, dass Sie in Ihren Schreiben nicht nur die einschlägigen Formulierungen Ihrer Branche verwenden, sondern sich genau auch auf die Stellenausschreibung beziehen. Sie stellen damit sicher, dass die KI, die hinter der Stellenausschreibung tätig wird, Ihre Stärken auch maschinell aufgreift. Anderenfalls werden Ihre Unterlagen nicht für eine nähere Überprüfung herangezogen.
Tipp Nr. 3 - Bereiten Sie sich für Ihr Interview auf unbequeme Fragen vor!
Sie befinden sich auf der anderen Seite des Tisches. All die Fragen, die Sie früher gern selbst Bewerbern gestellt haben, um sie anzuheuern, sind nun die Fragen, denen Sie sich stellen müssen. Als Führungskraft wissen Sie, wonach andere Führungskräfte suchen: Perspektive, Kontext, Situation und Ergebnisse. Sie verstehen die Zwänge. Legen Sie glaubwürdige, konkrete Ergebnisse vor, die Sie auch anschaulich belegen können. Und fassen Sie sich kurz. Es gilt zunächst nur die Voruntersuchung zu bestehen. Personalchefs und Einsteller gehen bei arbeitslosen Bewerbern härter vor. Stellen Sie deshalb sicher, dass Sie gut nachvollziehbar erläutern können, warum Sie nun arbeitssuchend sind. Es ist wichtig, dass Sie dabei sachlich, klar und authentisch bleiben. Man wird Sie dazu fragen.
Haben Sie dabei noch mit Gefühlen zu kämpfen, wird Sie dies im Vorstellungsgespräch davon ablenken, Ihre Erfahrungen, Fähigkeiten und Qualifikationen angemessen zu präsentieren.
Seien Sie also ehrlich (zumindest zu sich selbst): Auch wenn Sie das Ausscheiden selbst zu verantworten hatten, ist das in Ordnung. Wir alle machen Fehler. Die Fähigkeit aber zu reflektieren und mitzuteilen, was Sie daraus gelernt haben und was Sie beim nächsten Mal anders machen würden, macht Sie stärker, denn solange Sie selbst keine positive Einstellung zur neuen Situation gewinnen können, wird sich auch die Person auf der anderen Seite des Tisches nicht wohlfühlen.
Tipp Nr. 4 - Optimieren Sie Ihr LinkedIn-Profil!
Für Head Hunter ist LinkedIn inzwischen die wichtigste Datenbank mit mehr als 700 Millionen potenziellen Kandidaten geworden, was für Sie heißt, dass Sie in dieser Menge gefunden werden wollen.
Bei der Suche mit LinkedIn werden wie bei jeder Suchmaschine Schlüsselwörter und entsprechende Operatoren genutzt, um die Anzahl der Suchergebnisse einzugrenzen. Dabei wird eine zunächst breiter angelegte Suche, welche Ergebnisse auf Grundlage der Stellenbezeichnung und des geografischen Standorts erbringt, im nächsten Schritt auf Fähigkeiten und Schlüsselwörter eingrenzt. Ihr LinkedIn-Profil muss daher diese Daten wie Fähigkeiten und Schlüsselwörter enthalten. Überprüfen Sie Ihr Profil! Formulieren Sie klar und strukturiert! Denken Sie wie eine Suchmaschine! Beschreiben Sie genau, was Sie suchen! Stellen Sie auch sicher, dass Sie den Abschnitt „Zeigen Sie Recruitern, dass Sie für eine Stelle offen sind“ ausgefüllt und Ihre Kontaktinformationen entsprechend aktualisiert haben!
Tipp Nr. 5 - Netzwerken Sie nach Plan!
Netzwerken ohne Plan gleicht einem Fisch auf dem Fahrrad. Machen Sie also nicht nur einen Plan, sondern arbeiten Sie auch danach! Beginnen Sie damit, die Unternehmen zu identifizieren, die Sie interessieren. Gleichen Sie diese Unternehmen dann mit den Regionen ab, die für Sie infrage kommen. Denken Sie dabei auch daran, dass Suchmaschinen genauso vorgehen. Nutzen Sie also deren Stärken, um Ihre eigene Suchstrategie zu entwickeln: Wer aus Ihrem Netzwerk ist mit dem Unternehmen verbunden, das Sie interessiert? Für welche Unternehmen haben diese Personen zuvor gearbeitet? Versuchen Sie den jeweiligen Werdegang nachzuvollziehen. In Zeiten der Pandemie hat sich der Modus von informellen Treffen verändert. Bedenken Sie daher sinnvolle Möglichkeiten der Kontaktaufnahme. Telefonanrufe sind besser als E-Mails und virtuelle Treffen sind besser als Telefonate. Die meisten Zeitgenossen haben es inzwischen aber satt, an virtuellen Meetings teilzunehmen und neigen dazu, sich nur dann wieder dafür zu öffnen, wenn es erforderlich ist. Denken Sie auch daran, dass es beim Netzwerken nicht primär um Sie selbst geht, sondern um den Aufbau von Beziehungen zum gegenseitigen Nutzen. Seien Sie konkret mit Ihren Bitten und stellen Sie sicher, dass auch Sie etwas geben.
Sobald Sie dann wieder auf der Brücke stehen, bedanken Sie sich bei all denjenigen, die Ihnen beim Comeback geholfen haben. Geben Sie zurück, was Sie erhielten und pflegen Sie Ihr Netzwerk. In der Not bewähren sich Freundschaften.